Präsentation der neuen “Sozialgeschichte Wiens 1740-2010”
Univ.-Doz. Dr. Andreas Weigl, Univ.-Prof. Dr. Peter Eigner, Univ.-Doz. Dr. Ernst Gerhard Eder
26. November 2015, Vortragssaal des Wiener Stadt- und Landesarchivs
Am 26. November wurde im Rahmen einer gemeinsamen Veranstaltung des Wiener Stadt- und Landesarchivs und des Vereins für Geschichte der Stadt Wien der erste Band der „Sozialgeschichte Wiens 1740-2010“ vorgestellt, der vor kurzem im Studienverlag erschienen ist. Es ist der 8.Band in der umfangreichen Gesamtdarstellung der Geschichte Wiens durch den Verein.
Nach der Begrüßung durch die Direktorin des Wiener Stadt- und Landesarchivs Dr.in Brigitte Rigele schilderte der Präsident des Vereins Dr. Karl Fischer die bewegte Entwicklung der Anstrengungen des Vereins um eine umfassende Darstellung der Quellen und der Geschichte der Stadt Wien seit den 1890er Jahren und erklärte, warum die vorliegende Sozialgeschichte der Band 8 dieser neuen Reihe ist.
Anschließend stellten die drei Herausgeber ihr Werk vor, das sich vor allem den Themen Wandel der Sozialstruktur, Ausformung von Stadträumen, genderbezogene Ungleichheiten, Formen der Mobilität (Migration, Motorisierung) und Institutionen wie den Hof, das Schulwesen, die Bürokratie, soziale Bewegungen und Theater widmet.
Univ.-Doz. Dr. Andreas Weigl referierte die Entstehungsgeschichte, Univ.-Prof. Dr. Peter Eigner die Systematik und den Umfang sowie Univ.-Doz. Dr. Ernst Gerhard Eder die einzelnen Kapitel. Dabei vermittelte Eder anhand von Zitaten und wichtigen Aussagen die Schwerpunkte des Werkes. Die Herausgeber drückten ihre Hoffnung aus, den zweiten Band innerhalb von ein bis zwei Jahren herausgeben zu können. Dazu fehlen allerdings noch einige Autoren, um alle vorgesehenen Kapitel abdecken zu können.
Zwei der AutorInnen dieses Bandes stellten anschließend ihre Beiträge detailliert vor. Univ.-Dozin. Dr. Irene Bandhauer-Schöffmann sprach über die Diskriminierung der Frau im Arbeitsprozess der letzten 150 Jahre, vor allem bei den Kollektivvertragslöhnen, und stellte fest, dass es in dieser Zeit zwar eine Angleichung an die Männer gegeben habe, die Frauen aber immer noch rund 25% weniger verdienen würden.
Dr. Karl Megner widmete sich abschließend der Geschichte der Beamten und zeigte ihre gesellschaftspolitische Stellung, die Besonderheiten ihrer Entlohnung und die ihnen zugestandenen Privilegien seit der Zeit Maria Theresias.
Zur vorherigen / nachfolgenden Veranstaltung:
« Präsentation: “Kinderschutz” und “Kinderrettung”Die älteste Erwähnung einer Siedlung im Wiental 1015. Herrschaftsgeschichtliche Hintergründe. »