Die älteste Erwähnung einer Siedlung im Wiental 1015. Herrschaftsgeschichtliche Hintergründe.
Univ.-Prof. Dr. Klaus Lohrmann (Institut für Österreichische Geschichtsforschung)
3. Dezember 2015, Vortragssaal des Wiener Stadt- und Landesarchivs
Univ.-Prof. Dr. Klaus Lohrmann vom Institut für Österreichische Geschichtsforschung referierte am 3. Dezember 2015 im wieder sehr gut besuchten Vortragssaal des Wiener Stadt- und Landesarchivs über eine Urkunde vom 5. Juli 1015, in der erstmals eine Siedlung im Wiental erwähnt wird und interpretierte deren herrschaftsgeschichtlichen Hintergründe. In dieser Urkunde, die Kaiser Heinrich II. in Regensburg ausstellte, werden Poppo, dem neuernannten ersten Dompropst des Hochstiftes Bamberg und Bruder des Babenberger Markgrafen Heinrich I. 30 Königshufen in Godtinesfeld geschenkt. Diese Siedlung lag zwischen den heutigen Wiener Ortsteilen Unter St. Veit und Baumgarten im Wiental und war kein Neusiedelland, sondern schon vor der Schenkung bewohnt. Poppo hatte den Kaiser um eine Zuwendung für die künftigen Leistungen seines Bistums gebeten und durfte sich offensichtlich dieses Gebiet aussuchen, das umgerechnet 15 km2 umfasste und im Durchzugsgebiet zwischen Ungarn und dem Stammland der Babenberger lag. In seinem launigen und – wie es Präsident Fischer bezeichnete – „atemberaubenden“ Referat, das Lohrmann in den Vereinspublikationen veröffentlichen will, erzählte er nicht nur über diese Urkunde, sondern auch über einige andere Aspekte aus der Frühzeit der Babenbergerherrschaft in der Mark Ostarrichi.
Herr Dr. Josef Holzapfel hat auf seiner Plattform www.1133.at einen ausführlichen Bericht über diese Veranstaltung veröffentlicht.
Zur vorherigen / nachfolgenden Veranstaltung:
« Präsentation der neuen “Sozialgeschichte Wiens 1740-2010”Zwei französische Wienbesucher des 19. Jahrhunderts: Henri Beyle und Honoré de Balzac. »