Zwei französische Wienbesucher des 19. Jahrhunderts: Henri Beyle und Honoré de Balzac.
Hofrat Dr. Leopold Auer
14. Jänner 2016, Vortragssaal des Wiener Stadt- und Landesarchivs
Am 14. Jänner 2016 hielt Hofrat Dr. Leopold Auer, vormals tätig am Österr. Staatsarchiv – Haus-, Hof- und Staatsarchiv sowie Lehrbeauftragter am Institut für Österreichische Geschichtsforschung, das erste Referat des neuen Jahres.
Wie andere Metropolen auch ist Wien stets ein beliebtes Ziel ausländischer Reisender gewesen. Zu seinen Besuchern in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zählen auch die beiden großen französischen Autoren Stendhal (Henri Beyle) und Honoré de Balzac. Sie sind in ihrem Leben wie in ihrem Werk durch vielfältige Gemeinsamkeiten und Beziehungen miteinander verbunden, für die der Wienaufenthalt gewissermaßen einen Kristallisationspunkt darstellt. Henri Beyle kam als Kriegskommissär im Gefolge der Armee Napoleons 1809 nach Wien, Balzac ein gutes Vierteljahrhundert später, 1835, um seine Geliebte Eva Hanska wiederzusehen. Neben dem Erlebnis Wiens und seiner Kultur spielt für beide die Schlacht bei Essling/Aspern eine wichtige Rolle. Der spätere Stendhal hat ihre Auswirkungen miterlebt, Balzac wollte ihr einen Roman mit dem Titel „La bataille“ widmen, der mehr als hundertsechzig Jahre später vom französischen Schriftsteller Patrick Rambaud verwirklicht wurde. In ihm, der auch Henri Beyle unter den handelnden Personen einführt, werden die Beziehungen zwischen Stendhal und Balzac nochmals beispielhaft deutlich.
Zur vorherigen / nachfolgenden Veranstaltung:
« Die älteste Erwähnung einer Siedlung im Wiental 1015. Herrschaftsgeschichtliche Hintergründe.“…das er das handwerch selbs mit der hand kunne arbaiten.” Vom Lehrling zum Meister in den Bestimmungen des spätmittelalterlichen Wiener Handwerksordnungsbuches. »