Nebenvorteile und Erbschaften. Zur Geschichte des Wiener Neustädter Kanals in Wien
Mag. Mag.(FH) Christina Spitzbart-Glasl, DI Mag. Friedrich Hauer (Zentrum für Umweltgeschichte der Universität für Bodenkultur Wien)
8. März 2018, Vortragssaal des Wiener Stadt- und Landesarchivs
Einer der letzten von Vizepräsident Dr. Helmut Kretschmer organisierten Vorträge, der damit nach 27 Jahren die Organisation der Veranstaltungen des Vereins in jüngere Hände übergeben wird, wurde am 8. März 2018 in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Umweltgeschichte (Universität für Bodenkultur Wien) durchgeführt.
Mag. Mag.(FH) Christina Spitzbart-Glasl und DI Mag. Friedrich Hauer referierten im wieder einmal überfüllten Vortragssaal des Wiener Stadt- und Landesarchivs zum Thema „Nebenvorteile und Erbschaften. Zur Geschichte des Wiener Neustädter Kanals in Wien“. Dazu gibt es auch einen Beitrag im Heft 2/2017 der Wiener Geschichtsblätter. Im Mittelpunkt des Vortrags standen wie in diesem Artikel nicht die Transportleistungen dieses Kanals, sondern die Wassernutzungen und die noch bestehenden Erinnerungen an diese Wasserstraße. Er ging 1803 in Betrieb, sollte ursprünglich bis Triest führen und endete schließlich an der ungarischen Grenze. Das Wasser des Kanals kam aus dem Einzugsgebiet der Leitha (Schwarza, Pitten), und wurde einerseits öffentlichen Einrichtungen, Grundbesitzern und Unternehmen zur Verfügung gestellt und anderseits energetisch (Wassermühlen, ein kleines Wasserkraftwerk) genutzt. Diese Wassernutzung setzte sich nach der Einstellung des Gütertransports und des Baus der Eisenbahntrasse über dem Kanal bis in die 1930er Jahre fort, weswegen das Wasser ab dem ehemaligen Aspangbahnhof in unterirdischen Rohren in die Stadt geleitet werden musste. Heute erinnert noch die tiefliegende Trasse der Schnellbahn, einige noch bestehende Abschnitte in Niederösterreich und der Eislaufplatz des WEV an dieses Bauwerk, weil sich dieser ursprünglich im zugefrorenen Hafenbecken befand.
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