Veranstaltung zum Themenschwerpunkt “Groß-Wien im Krieg” im Wien Geschichte Wiki: Stadt – Gau – Partei. Die Struktur des NS-Herrschaft in Wien
Vortragende: Dr.in Susanne Claudine Pils MAS, Mag.a Shoshana Duizend-Jensen (Wiener Stadt- und Landesarchiv)
Moderation: Dr.in Brigitte Rigele
17. Oktober 2019, 18:00, Vortragssaal des Wiener Stadt- und Landesarchivs
Unmittelbar nach dem „Anschluss“ im März 1938 ging das nationalsozialistische Regime daran, die Wiener Stadtverwaltung unter seine Kontrolle zu bringen und wichtige Positionen mit zuverlässigen Parteigängern zu besetzen.
Die Strukturen der NS-Herrschaft in Wien werden im Wien Geschichte Wiki abgebildet, indem unter anderem das Handbuch des Gaues Wien eingearbeitet wurde.
Im Zuge der nationalsozialistischen Rassenpolitik wurden ganze Bevölkerungsgruppen von der Gesellschaft ausgeschlossen, ihrer Bürgerrechte beraubt, diskriminiert, verfolgt, zum Zwangsarbeitseinsatz verpflichtet und deportiert. Die in Österreich im Mai 1938 eingeführten Nürnberger Rassengesetze schufen ein Klima der Angst und Willkür. Der Archivbestand „Gauamt für Sippenforschung der NSDAP“ des Wiener Stadt- und Landesarchivs wird in seiner Vielfalt an Akten und Karteien vorgestellt, wobei auch einzelne Schicksale zur Darstellung kommen werden.
Programm
Begrüßung
Dr.in Brigitte Rigele MAS, Direktorin des Wiener Stadt- und Landesarchivs
Wiki-Projekte zur Stadtverwaltung in der NS-Zeit
Prof.in Dr.in Susanne Claudine Pils MAS, Kuratorin des Themenschwerpunkts „Groß-Wien im Krieg“, Wiener Stadt- und Landesarchiv
„Prüfungsergebnis: Mischling 1. Grades“. Erbbiologische Auslese und Diskriminierung in Wien. Einblicke in den Archivbestand „Gauamt für Sippenforschung der NSDAP“
Mag.a Shoshana Duizend-Jensen, Wiener Stadt- und Landesarchiv
Zur Person
Prof.in Dr.in Susanne Claudine Pils, MAS, ist Archivarin und Historikerin im Wiener Stadt- und Landesarchiv und dort stellvertretende Leiterin des Bereichs Archivnutzung. Zudem arbeitet sie in den Bereichen Wien Geschichte Wiki und Öffentlichkeitsarbeit. Seit 2017 ist sie Präsidentin des Vereins für Geschichte der Stadt Wien.
Mag.a Shoshana Duizend-Jensen ist Historikerin im Wiener Stadt- und Landesarchiv und arbeitet seit vielen Jahren mit den dort vorhandenen Beständen zum jüdischen Wien. In Rahmen der Historikerkommission der Republik Österreich hatte sie sich zuvor mit dem Vermögensentzug von jüdischen Vereinen und Stiftungen auseinandergesetzt. Bei Stadtspaziergängen führt sie immer wieder an die Adressen, an denen sich einige dieser Einrichtungen bis 1938 befunden haben. Für ihre umfassende Auseinandersetzung mit der Entrechtung, Beraubung, Vertreibung und Verfolgung Wiener Jüdinnen und Juden, die sich in zahlreichen Ausstellungen und Publikationen niedergeschlagen haben, wurde Mag.a Duizend-Jensen der Leon Zelman-Preis für Dialog und Verständigung 2019 zuerkannt.
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