Vollversammlung 2014
12. März 2014, Wappensaal des Wiener Rathauses
Am 12. März 2014 wurde im Wappensaal des Rathauses unter dem Vorsitz des Präsidenten Dr. Karl Fischer die heurige Vollversammlung unseres Vereins abgehalten. Nach dem Gedenken an die verstorbenen Mitglieder legte die Generalsekretärin Dr. Susanne Claudine Pils ihren Bericht vor. Mit 31. Dezember 2013 hatte der Verein 1034 Mitglieder und damit nach einigen Jahren des Rückganges einen leichten Zuwachs. Nach dem ausführlichen und umfangreichen Tätigkeitsbericht wurde eine kurze Vorschau auf das heurige Jahr gegeben.
Der Kassenverwalter Fritz Buchinger berichtete über die Finanzen des Vereins. Einnahmen von €123.804,13 standen Ausgaben von €188.127,06 gegenüber. Der Abgang, der sich zu einem großen Teil aus dem Projekt „Wien im Ersten Weltkrieg“ ergab, konnte aus in früheren Jahren angelegten Rücklagen abgedeckt werden. Dann stellte der Rechnungsprüfer Prof. Mag. Alfred Paleczny den Antrag auf Entlastung des Vorstands und des Kassenverwalters, der einstimmig angenommen wurde.
Der Präsident dankte allen an Vereinstätigkeiten beteiligten Personen herzlich für ihr Engagement, insbesondere Frau Dr. Iris Meder, die aus Gründen zeitlicher Überlastung nicht mehr für den Vorstand kandidierte. Er stellte die beiden neuen Kandidaten für den Vorstand, Frau Mag. Heike Krause und Herrn Dr. Peter Payer vor. Danach wurden der Präsident sowie die Mitglieder des Vorstands und die Rechnungsprüfer jeweils einstimmig neu gewählt.
Der Mitgliedsbeitrag für 2015 wurde in unveränderter Höhe belassen. Der Präsident verwies auf die Notwendigkeit, neue Mitglieder zu gewinnen, und ersuchte die Anwesenden um Werbung.
Der von Frau Dr. Michaela Laichmann an die Vollversammlung gerichtete Antrag, die Vereinspublikationen wahlweise auch als e-Book zur Verfügung zu stellen, wurde diskutiert. Der Vorstand wird entsprechende Möglichkeiten wie auch die finanzielle Seite prüfen.
Es folgte die Ehrung langjähriger Mitglieder. Mit großer Freude konnte festgehalten werden, dass neun Mitglieder bzw. Institutionen unserem Verein heuer seit 50 Jahren angehören, zehn seit 40 Jahren und 12 Mitglieder seit 25 Jahren.
Archäologie in der Großstadt?
Stadtarchäologie Wien und 7000 Jahre Geschichte
Der Festvortrag nach der Vollversammlung war dem Thema: „Archäologie in der Großstadt? Stadtarchäologie Wien und 7000 Jahre Geschichte“ gewidmet. Maga. Karin Fischer Ausserer und Mag. Dr. Christoph Öllerer von den Museen der Stadt Wien / Stadtarchäologie zeigten, dass die Archäologie in einer verbauten Großstadt eine besondere Herausforderung darstellt. Sie bedeutet vornehmlich Ausgrabungen unter hohem Zeitdruck im Zuge von Bauvorhaben, und damit die Notwendigkeit eines effizienten und auf schnellen Einsatz ausgerichteten Managements.
Der Aufgabenbereich gliedert sich in drei Ebenen: archäologische Ausgrabung, wissenschaftliche Aufarbeitung und kompetente Vermittlung. Grundlagen sind der Auftrag der Stadt Wien-MA 7 und das Denkmalschutzgesetz. Diese drei Bereiche stehen prinzipiell gleichwertig nebeneinander. In Zeiten, in denen die Geisteswissenschaften auf Grund von Kürzungen der Ressourcen um erhöhte Aufmerksamkeit kämpfen müssen, ist auf die Vermittlung ein besonderes Augenmerk zu legen.
Die praktische Arbeit umfasst die Beobachtungen von Baustellen, auf denen archäologische Funde nicht auszuschließen sind, über archäologische Voruntersuchungen bei Bauvorhaben, bei denen Bodendenkmale wahrscheinlich sind und es die bauliche Situation zulässt, bis hin zu Rettungsgrabungen gemäß der „Richtlinien des Bundesdenkmalamts für archäologische Maßnahmen“ sobald Befunde greifbar werden. Die Stadtarchäologie Wien ist in all diesen Bereichen tätig, von der Jungsteinzeit am Flugfeld Aspern über die römerzeitlichen Legionsziegeleien in Hernals bis zu den Bestattungen gefallener Soldaten aus den Franzosenkriegen 1809, um nur einige wenige Beispiele zu nennen. So konnte die Wiener Stadtentwicklung aufgrund der Quellen im Boden von ihren Anfängen in römischer Zeit bis heute erforscht werden.
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