Jahresbericht 2018
Veranstaltungen
(Programmerstellung durch SR i.R. Prof. Dr. Helmut Kretschmer und seit März 2018 durch Mag. Paul Rachler): Es fanden sieben Vorträge (zwei davon mit Buchpräsentationen), eine Ausstellungseröffnung und fünf Führungen statt, die gut bis sehr gut besucht waren. Insgesamt waren somit 13 Veranstaltungen im Jahr 2018 zu verzeichnen. Seit März 2018 werden die Vorträge von Vorstandsmitgliedern moderiert.
Publikationen
Die drei etablierten Publikationsreihen des Vereins wurden fortgeführt. In den 2018 erschienenen vier Heften (insgesamt 395 Seiten) und zwei Beiheften (insgesamt 56 Seiten) der Wiener Geschichtsblätter findet sich wieder eine gewohnt breite Themenpalette, die vom Mittelalter bis in die jüngere Vergangenheit reicht. So geht der Zeithistoriker Philipp Mettauer der „Judenumsiedlung“ in Wiener Sammelwohnungen 1939–1942 nach und die Gartenhistorikerin Eva Berger beschäftigt sich in ihrem Beitrag mit dem Parkverbot für die jüdische Bevölkerung nach dem „Anschluss“. Das Leben des 1958 verstorbenen Stadtchronisten Paul Harrer, bekannt durch seine Häusergeschichte der Inneren Stadt, ist das Thema der biographisch-genealogischen Studie von Bernhard Brudermann, während sich Sándor Békési und Johannes Hradecky ebenfalls mit einem Jubiläum auseinandersetzen, nämlich dem Otto-Wagner-Jahr und der Wiener Stadtbahn. Im Beitrag „Verordnete Schrebergartenmentalität in Wien vor 1938“ beschäftigen sich die beiden Umwelthistoriker*innen Harald Lehrner und Verena Winiwarter mit dem Kampf gegen die San José-Schildlaus.
Zwei Beihefte entstanden wiederum als Begleitheft zu den Kleinausstellungen des Wiener Stadt- und Landesarchivs zu den Themen „Cholera. Eine Seuche verändert die Stadt“ von Andreas Weigl und „Geplündert, verbrannt, geräumt, demoliert. Verschwundene Zentren jüdischen Lebens in Wien“ von Shoshana Duizend-Jensen.
Im Berichtsjahr 2018 erschienen sowohl der Dreifachband 2013–2015 der Studien zur Wiener Geschichte. Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien als auch der Doppelband 2016/2017 und der Band 2018. Das Jahrbuch 2018 enthält mit dem Beitrag von Hansdieter Körbl „Wenden Sie sich an das Salzamt“ ein Thema, das am 5. März 2019 sogar in der „Presse“ rezipiert wurde (https://diepresse.com/home/premium/5588375/Beschweren-Sie-sich-beim-Salzamt). Zu nennen sind zudem die Beiträge von Alfred Paleczny über die Mautner Markhof, der dafür auch deren Familienarchiv nutzen konnte, sowie die Beiträge von Peter Barber und Ferdinand Opll und jener von Manuel Swatek über neu entdeckte Wien-Ansichten beziehungsweise Wienpläne.
Für die nächsten beiden Bände der Monographienreihe Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte wurden Vorarbeiten geleistet.
In der Reihe Quellen zur Geschichte der Stadt Wien konnte der erste von HR Univ.-Prof. Dr. Peter Csendes verfasste Band der „Regesten der Urkunden aus dem Archiv des Wiener Bürgerspitals 1257–1400“ gedruckt werden.
Darüber hinaus ist auch wieder ein Heft der vom Österreichischen Arbeitskreis für Stadtgeschichtsforschung und unserem Verein in Zusammenarbeit mit dem Wiener Stadt- und Landesarchiv als „Neue Folge“ herausgebrachten Zeitschrift Pro Civitate Austriae. Informationen zur Stadtgeschichtsforschung in Österreich erschienen, dieses Mal Neue Folge Heft 23 mit dem Themenschwerpunkt „Benennung von Straßen und Orten“.
Vereinsarchiv
Bereits 1977 wurde das Vereinsarchiv vom damaligen Präsidenten Erwin Auer geordnet und vom Vorstand der Beschluss gefasst, es dem Wiener Stadt- und Landesarchiv zu übergeben. Aus heute nicht mehr nachvollziehbaren Gründen wurde die Übergabe nicht abgeschlossen. Daher beschloss der Vorstand am 6. Mai 2018 erneut die Übergabe. Der Bestand wurde von Manuel Swatek geordnet und wird über das Wiener Archivinformationssystem bestellbar sein.
Digitalisierung der Vereinspublikationen bis 1978
In Zusammenarbeit mit der Österreichischen Nationalbibliothek – ANNO Historische Zeitungen und Zeitschriften startete der Verein das Projekt der Digitalisierung der Vereinspublikationen von 1856 bis 1978. Diese werden ab 2020 auf der Website der Nationalbibliothek zur Verfügung stehen und von unserer Website dorthin verlinkt werden.
Folder / Newsletter / Website
Sowohl der Folder, der die nicht mehr gültige E-Mail-Adresse etc. enthielt, als auch die veraltete Website und das Logo des Vereins wurden 2018 neu gestaltet. Nach einer Ausschreibung gab der Vorstand der Firma Netzausstatter den Zuschlag. Die neue Website ist sowohl datenschutzkonform als auch barrierefrei sowie im responsiven Webdesign, so dass sie auf allen Endgeräten gelesen werden kann. Sie hat ein Dropdown-Menü, das die Bedienbarkeit wesentlich erleichtert. Auch hinsichtlich Sicherheit ist sie auf dem neuesten technischen Stand. Neben der technischen Modernisierung erhielt die Website auch eine neue Bildsprache und sie wurde klarer strukturiert. Inhalte, wie die Geschichte der Publikationen, wurden ins Wien Geschichte Wiki transferiert. Wie bisher finden sich auf der Website die aktuellen Veranstaltungen, Neuerscheinungen sowie Berichte und Fotos der vergangenen Veranstaltungen.
Der Folder wurde ebenfalls neu gestaltet. Das Design entspricht jenem der Website.
Auch hinsichtlich Newsletter gibt es Änderungen. Aufgrund der Datenschutzgrundverordnung baten wir bei der Vollversammlung 2018 um Rückmeldung bezüglich des Newsletter und Zustimmung zur Speicherung der E-Mail-Adresse für den Newsletter. Auf der Website wurde nunmehr ein datenschutzkonformer Newsletter eingerichtet, bei dem sich interessierte Personen selbst anmelden und abmelden können.
Planung 2019
Für heuer sind wieder vier Hefte der „Wiener Geschichtsblätter“, das „Jahrbuch“ 2019 sowie ein Heft der „Pro Civitate Austriae“ vorgesehen. Auch für die Reihe der „Forschungen und Beiträge“ befinden sich wieder einige Bände in Vorbereitung.
Der zweite, wiederum von Univ.-Prof. Dr. Peter Csendes bearbeitete Band der „Regesten der Urkunden aus dem Archiv des Wiener Bürgerspitals 1257–1400“ in der Reihe Quellen zur Geschichte der Stadt Wien soll heuer abgeschlossen und 2020 gedruckt werden.
In der Reihe Geschichte der Stadt Wien ist der zweite Teilband der Sozialgeschichte der Stadt Wien in Bearbeitung. Herausgegeben wird der Band von Gerhard Eder und dem Vorstandsmitglied Andreas Weigl.