Ausstellungspräsentation „Ein Verein im Dienste Mozarts – 100 Jahre Mozartgemeinde Wien“
Dr.in Brigitte Rigele
21. März 2013, Vortragssaal des Wiener Stadt- und Landesarchivs
Aus Anlass des hundertjährigen Bestehens der Mozartgemeinde Wien zeigt das Wiener Stadt- und Landesarchiv bis August d. J. die Ausstellung „Ein Verein im Dienste Mozarts – 100 Jahre Mozartgemeinde Wien“, die am 21. März 2013 mit einer feierlichen Veranstaltung der Mozartgemeinde, des Wiener Stadt- und Landesarchivs und des Vereins für Geschichte der Stadt Wien präsentiert wurde.
Die Direktorin des Wiener Stadt- und Landesarchivs, Frau Dr.inBrigitte Rigele, verwies in ihrer Begrüßung auf die zahlreichen Nachweise zum Suchwort „Mozart“ im Wiener Archivinformationssystem WAIS, was aber auch auf Treffer wie „Café Mozart“ oder „Mozart-Lichtspiele“ zurückzuführen ist. Hervorgehoben muss aber das umfangreiche Archiv der Mozartgemeinde Wien werden, welches 1994 an das Wiener Stadt- und Landesarchiv übergeben wurde. Sie bemerkte auch – in Anspielung auf die aktuelle Stadtpolitik –, dass der jetzige Standort des Mozart-Denkmals im Burggarten 1949 aus neun möglichen Standorten durch eine Volksbefragung ausgewählt wurde.
Anschließend schilderte der Präsident der Mozartgemeinde und Vizepräsident des Vereins für Geschichte der Stadt Wien, Dr. Helmut Kretschmer, die Gründung der ursprünglich „Wiener akademische Mozartgemeinde“ genannten Institution und ihr wechselvolles Schicksal in den letzten hundert Jahren. Inzwischen ist sie dank der Mitarbeit einer Reihe von bedeutenden Musikwissenschaftlern und Musikern im Musikleben der Stadt fest verankert, wozu auch die von ihr vergebenen Preise, Wettbewerbe und Auszeichnungen beigetragen haben.
100 Jahre Mozartgemeinde Wien
Im März 1913 gründete der Musikschriftsteller Prof. Heinrich Damisch die „Wiener akademische Mozartgemeinde“, die sich nach dem Zweiten Weltkrieg „Mozartgemeinde Wien“ nannte. Die Gründungsgeschichte der Mozartgemeinde hängt durch die Person ihres Gründers eng mit der Entwicklung der Salzburger Festspiele zusammen, zumal Heinrich Damisch auch einer der geistigen Väter bzw. Mitbegründer der Salzburger Festspiele war. Die Wiener akademische Mozartgemeinde sollte unter anderem auch in Wien Anhänger für die Salzburger Festspielidee werben. Wichtige Aufgaben und Ziele waren von Beginn an die Pflege der Kunst Mozarts, die Veranstaltung von Konzerten und Vorträgen, eine Publikationstätigkeit, die Betreuung der bzw. Obsorge für die Mozart-Gedenkstätten Wiens, Führungen und Veranstaltungen zu und an historischen Stätten sowie die Förderung junger (Mozart-)Interpreten, aber auch der zeitgenössischen Musik. Nach dem Zweiten Weltkrieg trat die Mozartgemeinde immer wieder durch die Initiierung und Abhaltung musikalischer Wettbewerbe sowie durch Verleihung verschiedener Musikpreise in Erscheinung. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts vergab sie die von staatlicher bzw. kommunaler Seite unterstützten Traditionspreise „Mozartinterpretationspreis“ und „Wiener Flötenuhr“ sowie einen „Förderpreis für junge Künstlerinnen und Künstler – Stiftung Margaretha Schenk“. Inzwischen ist sie dank der Mitarbeit einer Reihe von bedeutenden Musikwissenschaftlern und Musikern im Musikleben der Stadt fest verankert. Viele der mit ihren Preisen ausgezeichneten Künstler und Künstlerinnen starteten internationale Karrieren bzw. gehören heute zu den Großen ihres Faches, wie etwa Rudolf Buchbinder, Rainer Küchl, Angelika Kirchschlager, Stefan Vladar, Bo Skovhus, Barbara Moser, Bertrand de Billy oder Michael Schade.
Zum Abschluss der Veranstaltung verlieh Dr. Kretschmer den beiden langjährigen Vorstandsmitgliedern der Mozartgemeinde, Prof. Dr. Theophil Antonicek und Prof. Milan Turkovic, die Ehrenmitgliedschaft und dankte ihnen für ihre Verdienste.
Milan Turkovic, weltberühmter Fagottist, sorgte gemeinsam mit dem Klarinetten-Duo Petra Stump und Heinz-Peter Linshalm für die musikalische Begleitung des Abends. Das Trio spielte das Divertimento Nr. 3 in F-Dur von W. A. Mozart.
Der Verein für Geschichte der Stadt Wien wird sich am 6. Juni in einer Veranstaltung nochmals diesem Thema widmen.
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