Führung durch die Ausstellung „Experiment Metropole – 1873: Wien und die Weltausstellung“
Dr. Ralph Gleis (WienMuseum)
17. September 2014, WienMuseum
Ausnahmsweise bereits im September – am 17. September 2014 – fand die erste Veranstaltung des Wintersemesters statt: Dr. Ralph Gleis führte uns durch die von Museumsdirektor Wolfgang Kos und ihm kuratierte Ausstellung „Experiment Metropole – 1873: Wien und die Weltausstellung“.
Die Wiener Weltausstellung von 1873 war die erste, die nicht in London (1851, 1862) oder Paris (1855, 1867) stattfand. Das zeigt den Anspruch, den man in Wien erhob: Gleichstellung mit den damals bedeutendsten Metropolen der Welt. Noch war man zwar nicht so weit, doch man befand sich in der dynamischsten Periode der Stadtentwicklung, die die Stadt je erlebt hatte. Es wurden Infrastrukturprojekte umgesetzt, von denen Wien heute noch profitiert (Bahnbau, Donauregulierung, Hochquellwasserleitung, Zentralfriedhof, Beginn des Straßenbahnnetzes), nach der Niederlegung der Basteien war der Ausbau der Ringstraßenzone in vollem Gang, die Bevölkerungszahl hatte sich innerhalb zweier Jahrzehnte fast verdoppelt und sollte sich in der Folge bis 1914 nochmals verdoppeln, was wiederum zur weitgehenden Verbauung des Vorstadt- und Vorortbereichs führte. Auf dem Höhepunkt der Entwicklung dieser „Gründerzeit“ fand die Weltausstellung statt, überschattet von einer Choleraepidemie und dem Platzen einer Spekulationsblase („Schwarzer Freitag“).
All das war verbunden mit vielfältigen sozialen, wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen und Problemen. Die Ausstellung präsentiert beides: die Weltausstellung wie auch die Stadt.
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