Führungen: Internationaler Tag der Archive
Führung: Direktorin Dr.in Brigitte Rigele, sowie Mitarbeiter:innen des Wiener Stadt- und Landesarchivs
9. Juni 2022, 09:00, Vortragssaal des Wiener Stadt- und Landesarchivs
Am 9. Juni 2022, dem „Internationale Tag der Archive“, hatten die Mitglieder des Vereins für Geschichte der Stadt Wien die Möglichkeit, das Wiener Stadt- und Landesarchiv (WStLA) auch hinter den Kulissen besser kennenzulernen. Archive rund um die Welt nutzten diesen Tag, um der Öffentlichkeit ihre Aufgaben und Leistungen vorzustellen. Archive verwahren das kulturelle Erbe der Gesellschaft, geben Rechtssicherheit, gewährleisten Transparenz und stiften Identität. Rund 100 Personen nahmen an den vier mehr als einstündigen Führungen, in denen sie Räumlichkeiten im 3. und 6. Archivgeschoß besuchen konnten.
Das WStLA befindet sich seit 2001 im Gasometer (davor im Rathaus mit rund 16 Außenstellen), wo auf 10.000 m2 Depotfläche in sechs Stockwerken aktuell circa 62 Laufkilometer Akten archiviert werden. Dazu kommen noch 6.000 m2 Büroräumlichkeiten. Seit 2021 hat das Archiv wieder ein Außendepot. Geleitet wird das WStLA seit 2010 von Archivdirektorin Dr.in Brigitte Rigele.
„Oben“ im 6. Archivgeschoß wurde von Mag. Matthias Vigl einer der vier größten Plan-Scanner Österreichs präsentiert, der vor allem große Dokumente wie Pläne in höchster Auflösung so digitalisieren kann, dass auch die kleinsten Details nicht verloren gehen. In der Restaurationswerkstätte zeigte Mag. Max Krauss, wie man beschädigte Dokumente und Bucheinbände so restaurieren kann, dass man sie wieder der Öffentlichkeit präsentieren kann. Er bemüht sich zudem, die 40.000 Fotoglasplatten der Media Wien zu konservieren.
Im Filmarchiv zeigte Herr Klaus Stefan die Digitalisierung alter Filme, wobei er sich vor allem auf Bestände der Stadt Wien und Wochenschauaufnahmen konzentriert.
„Unten“ im 3. Archivgeschoß wurde ein Teil der umfangreichen Bestände des WStLA präsentiert, wobei sich im 3. Archivgeschoß hauptsächlich Bestände des Landesarchivs, darunter die Gerichtsbestände, befinden.
Es gab Informationen über die Aufbewahrungspflichten, Sicherheitsvorkehrungen und Auskunftsmöglichkeiten. Großes Interesse fanden die Verzeichnisse der Findelhäuser und die Historischen Meldeunterlagen, wo beispielsweise die Meldekartei der NS Zeit gezeigt wurde.
Bericht und Fotos: Alfred Paleczny