Online-Vortrag: Freizeitvergnügen der Wiener Bevölkerung im Biedermeier
Vortragender: Univ.-Doz. MMag. Dr. Andreas Weigl (Wiener Stadt- und Landesarchiv)
10. Dezember 2020, 18:00, Online-Raum: Zoom
Am 10. Dezember 2020 referierte das Vorstandsmitglied Univ.-Doz. Dr. Andreas Weigl (Wiener Stadt- und Landesarchiv) in einem Online-Vortrag über das Freizeitvergnügen der Wiener Bevölkerung im Biedermeier.
Dr. Weigl erläuterte zuerst, dass sich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts allmählich unter den verschiedenen Bevölkerungsschichten Wiens eine „Freizeitkultur“ zu entwickeln begann. Zuvor hatten der kirchliche Festtagskalender und diverse Handwerksbräuche die in weiten
Teilen der städtischen Bevölkerung karge arbeitsfreie Zeit bestimmt. Doch nun kam das Flanieren auf den Basteien, der Besuch von Konzert-Cafés oder aber auch von Bierlokalen mit angeschlossener Theaterbühne als bürgerliches Vergnügen immer mehr auf.
Die städtische Unterschicht war auf den Besuch von Wirtshäusern, das Badevergnügen an den Donauarmen oder aber auch den Besuch des Brigittakirtags verwiesen. Es bildeten sich auch schon richtige „Vergnügungscluster“ im Prater, im Neulerchenfeld oder in Gaudenzdorf.
Um die Mitte des 19. Jahrhunderts war schließlich die Basis für eine Freizeitkultur gelegt die freilich schichtspezifisch sehr unterschiedliche Formen annahm.
Zur Person
Univ.-Doz. MMag. Dr. Andreas Weigl ist Wirtschaftsinformatik (1984 Mag. rersocoec.) und Historiker (Mag. phil. und Dr. rersocoec.), seit 2001 Univ.-Doz. an der Universität Wien, Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte. 1998-2008 stellvertretender Leiter des Statistischen Amtes der Stadt Wien, ab 2005 „Referat Statistik und Analyse“ der Magistratsabteilung „Finanzwirtschaft, Haushaltswesen und Statistik“; seit 2008 im Wiener Stadt- und Landesarchiv für wissenschaftliche Kooperationen zuständig; 2010-2011 Leiter des mittlerweile geschlossenen Ludwig Boltzmann Instituts für Stadtgeschichtsforschung. Seit Juli 2008 verantwortlicher Redakteur der Wiener Geschichtsblätter; 2019 Victor-Adler-Staatspreis für Geschichte sozialer Bewegungen.
Zahlreiche Publikationen zur Sozial- und Wirtschaftsgeschichte (Demographie, Seuchen, Dreißigjähriger Krieg, Konsumgeschichte und Sozialgeschichte der Medizin)
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